„Eine neue Studie hat ergeben, dass jedes Jahr Millionen Euro für mitunter überflüssige medizinische Leistungen ausgegeben werden. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. In Deutschland verschreiben Ärztinnen und Ärzte einer Studie zufolge jährlich viele medizinische Leistungen mit zweifelhaftem Nutzen. Dadurch entstehen Kosten in Millionenhöhe, wie eine Studie von Wissenschaftlern der Technischen Universität Berlin sowie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) zeigt.“

So berichtete zum Beispiel das ZDF über eine neue Studie. Der vollständige Bericht ist hier zu finden.

Es werden nach dieser Studie zuviel Antibiotoka verschrieben, zu viel geröntgt, zu viele Computertomographien und Magnetresonanztomographien erstellt. Als Gründe werden zu viel Anreize für die Verschreibung der Leistungen, aber auch die Patientenwünsche genannt.

Dass es Überverorgung gibt, stellt auch Das PatientenForum fest: privat Versicherte können zum Beispiel damit rechnen, auch Behandlungsangebote zu erhalten, die über das medizinisch Notwendige hinausgehen, weil sich das für die ärztliche Praxis lohnt. Die gesetzlich Krankenversicherten müssen sich zwar eher darauf einstellen, „budgetorientiert“ behandelt zu werden. Aber in dieser Gruppe gibt es auch viele, die sich nicht ausreichend behandelt fühlen, wenn sie ohne Rezept  – vielleicht nur mit Verhaltenshinweisen zur besseren Lebensführung- oder ohne teure Diagnostik behandelt werden.

Beides – Fehlanreize zur Versorgung und überzogene Ansprüche von Seiten der Patientenschaft – tragen zu teuren Mehraufwendungen bei. Sie belasten das Gesundheitssystem insgesamt.

Dass sich dies auf Millionenbeträge summiert, ist zu erwarten; die Summen kann man aufgrund der derzeitigen Datenlage nur schätzen. Die der Studie vorliegenden Daten aus Abrechnungsdaten der Krankenkassen beweisen noch nicht, dass generell zu viel verordnet wird: es gibt Fälle, in denen die die kritisierten Leistungen berechtigt sind. Die Studienautoren wissen nicht, für welche Diagnose die untersuchten Leistungen erbracht wurden, so die Berichterstattung bei ntv zur Studie.