Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat am 22.11.2024 die Anforderungen an eine strukturierte Adipositas-Behandlung von Kindern und Jugendlichen beschlossen: „Das altersgerecht ausgestaltete Disease-Management-Programm (DMP) soll das Risiko vermindern, dass die Adipositas bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. Dafür müssen in der Regel ungünstige Ernährungs- und Essgewohnheiten verändert und körperliche Aktivitäten angeregt werden. Um die Kinder und Jugendlichen dabei zu unterstützen, ihre individuell gesteckten Ziele zu erreichen, erhalten sie altersgerechte Schulungsangebote. In die Planung der notwendigen Behandlungsansätze sind – wenn möglich und sinnvoll – die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen einzubeziehen.“
„Im neuen DMP können Kinder frühestens ab dem vollendeten fünften Lebensjahr behandelt werden. Um das Ausmaß einer Adipositas einzuschätzen, kann auch im Kindes- und Jugendalter der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) genutzt werden. Anders als bei Erwachsenen werden als Voraussetzung für eine DMP-Teilnahme aber keine absoluten BMI-Werte definiert, sondern eine alters- und geschlechtsabhängige Angabe. Mit dieser statistischen Angabe kann beurteilt werden, wie der individuelle BMI-Wert eines Kindes oder eines Teenagers innerhalb derselben Altersgruppe einzuschätzen ist.“
Wann geht es los?
„Das Bundesministerium für Gesundheit prüft, ob der Beschluss des G-BA rechtskonform ist und in Kraft treten kann. Wenn das geschehen ist, können Krankenkassen mit Praxen und Krankenhäusern DMP-Verträge schließen und damit ihren Versicherten das Angebot ermöglichen. Eine gesetzliche Verpflichtung, dass eine Krankenkasse ein DMP anbieten muss, besteht nicht.“
Zur ausführlichen Meldung des BGA geht es hier.