Bluthochdruck ist einer der wesentlichen Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen. Die Zahl der Betroffenen wächst: Weltweit hat sich die Zahl der Erwachsenen mit Bluthochdruck in den vergangenen 30 Jahren verdoppelt, berichtet die Deutsche Herzstiftung. Inzwischen wurden die Leitlinien zur Behandlung überarbeitet.  Zusammenfassend stellt die Deutsche Herzstiftung die Auswirkungen auf die Behandlung wie folgt dar:

„Insgesamt ähneln die neuen Empfehlungen den bisherigen. Doch die Blutdruckzielwerte wurden zum Beispiel vereinfacht. Ganz pragmatisch gilt nun offiziell die Empfehlung, dass jeder Patient/jede Patientin im Alter zwischen 18 und 79 Jahren auf Werte unter 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch eingestellt werden sollte. Diese Empfehlung gilt auch für Patienten über 80 Jahre, wenn das vertragen wird. Denn damit könnte die bluthochdruckbedingte Gesundheitsgefahr insgesamt deutlich verringert werden, betonen die Leitlinien-Autoren.

Die Empfehlung kommt somit der Behandlungsrealität nahe und dient als eine Art Zielkorridor, der Anpassungen an die individuelle Situation eines Patienten durchaus zulässt. Denn der genannte Zielwert heißt nicht, dass niedrigere Werte nicht gut wären. Als bestätigt gilt ein Bluthochdruck im Allgemeinen, wenn bei mindestens zwei bis drei Praxisbesuchen in Abständen von ein bis vier Wochen erhöhte Werte vorliegen oder eine deutliche Blutdruckerhöhung (≥180/110 mmHg) gemessen wurde beziehungsweise hohe Werte bei bereits bekannter Herzerkrankung vorliegen.

Eine Senkung auf Werte unter 130/80 ist in der Regel mit noch besseren Therapieergebnissen verbunden, vor allem bei Patienten mit bereits bestehender Herzerkrankung – ist aber eben für manche Patienten auch mit unerwünschten Effekten verbunden. Schwindel oder verstärkt Nebenwirkungen der Antihypertonika bei intensiver Therapie sind möglich. „Das bestätigt, was auch die Deutsche Herzstiftung immer geraten hat. Eine Blutdrucktherapie nutzt nur, wenn sie auch vom Patienten vertragen wird und die Medikamente regelmäßig eingenommen werden“, so Kardiologe und Hochdruckexperte Prof. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung und Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses Frankfurt am Main. „Wichtig ist auch, dass klargestellt wird: Ein Absenken der Werte unter 120/70 mmHg sollten bei einer Blutdrucktherapie vermieden werden.““

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