Zu Vorsicht beim Enkauf von Medikamenten im Internet rät Das PatientenForum und verweist auf einen Vortrag, veranstaltet von seinen Kooperationspartnern House of Pharma & Healthcare und der Stiftung für Arzneimittelsicherheit:

„Denn im Online-Handel beträgt der Fälschungsanteil weltweit 50 Prozent. Mit dieser Bestandsaufnahme eröffnete Ulrike Holzgrabe, Seniorprofessorin für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, ihren Online-Vortrag „Original oder Fälschung?“, zu dem das House of Pharma & Healthcare zusammen mit der Stiftung für Arzneimittelsicherheit eingeladen hatte. Dabei wies die Referentin auf die bemerkenswerte Tatsache hin, dass der Handel mit gefälschten Arzneimitteln profitabler als der Drogenhandel ist – und zudem weniger riskant, weil sowohl die Aufklärungsquoten als auch die Strafen dafür geringer seien.“

Ein weitere Mitteilung im Rahmen des Vortrags: „Seit 2008 führe Interpol jedes Jahr eine einwöchige Großaktion gegen Arzneimittelkriminalität durch, wobei vor allem der Online-Handel im Visier sei. 2023 hätten sich 89 Länder daran beteiligt, Deutschland erstaunlicherweise nicht. Das Ergebnis: 1300 Webseiten seien geschlossen, 72 Personen verhaftet, pharmazeutische Produkte im Wert von sieben Millionen US-Dollar beschlagnahmt worden, die Mehrzahl davon illegal vertriebene Mittel gegen erektile Dysfunktion, Psychopharmaka und Sexualhormone, wie sie typischerweise in der Bodybuilderszene „vertickt“ würden.“

Zum Schutz der Patienten vor gefälschten Arzneimitteln in der legalen Lieferkette wurde 2019 europaweit das Securpharm-System eingeführt. „Jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel trägt seitdem auf seiner Verpackung einen vom Hersteller aufgedruckten digitalen Data Matrix-Code. Mit dessen Hilfe gleichen Apotheken jede Einzelpackung vor der Abgabe an einen Patienten mit den Angaben des Herstellers ab, und buchen sie im Fall einer Verifikation aus. Scheitert diese End-to-End-Verifikation, wird die Packung zurückgehalten und ihre Herkunft überprüft, auch beim Großhandel, der nicht von vorneherein in das Securpharm-System eingeschlossen ist.“ Eine Schwäche des Systems ist allerdings, dass nur die Verpackung, nicht der Inhalt geprüft wird.  Es endeckt also keine Ausgangsstoffe schlechter Qualität.

Den besten Schutz vor gefälschten Medikamenten bietet der Kauf bei verlässlichen Anbietern – am besten in der Apotheke.

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