In diesen Fällen wird oft der Notarzt angerufen – das ist verständlich, führt aber dazu, dass Notärzte und ihre Leitstellen oft durch Fälle überlastet werden können, die eigentlich keine Notfälle sind. Es ist besser, zunächst die ärztlichen Bereitschaftsdienste anzurufen. Sie haben eine zentrale kostenlose Telefonnummer, die 116117.

Hier erreicht man einen Patientenservice als erste Anlaufstelle, der nachfragt, um was es geht und eine erste Einschätzung vornimmt, welche Einrichtung im konkreten Fall helfen kann, dann zur passenden Einrichtung in nächster Nähe weitervermittelt oder auch einen Hausbesuch eines Bereitschaftsarztes organisieren kann – und bei Bedarf auch an den Notdienst weitergeben kann.

Die folgenden Informationen sind der Internetseite der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz entnommen, sie gelten jedoch bundesweit: https://www.kv-rlp.de/patienten/patientenservice-116117/aerztlicher-bereitschaftsdienst/,  weitere Informationsquelle: https://www.116117.de/de/aerztlicher-bereitschaftsdienst.php

 

Mit der 116117 immer erreichbar: der Ärztliche Bereitschaftsdienst
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst kümmert sich um Patientinnen und Patienten, die außerhalb der Sprechzeiten ambulante ärztliche Hilfe brauchen. Er ist für Patientinnen und Patienten da, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, aber auch nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist bundesweit und rund um die Uhr unter der einheitlichen und kostenfreien Nummer 116117 erreichbar.

Sie erreichen als erstes einen Patientenservice, einen Mitarbeiter in der für Sie zuständigen regionalen Leitstelle.

Dann erhalten sie

  • eine Empfehlung für einen geeigneten Ansprechpartner,
  • bei Bedarf wird Ihr Anliegen direkt an einen Arzt weitergeleitet.
  • Sie erfahren den Standort der nächsten Praxis im Bereitschaftsdienst, die Sie selbst aufsuchen können oder
  • bei Bedarf kommt auch ein Arzt zu ihnen nach Hause.

 

Im lebensbedrohlichen Fall immer Notfall die 112 anrufen !
Wenn Menschen lebensbedrohlich oder folgenschwer verletzt sind oder sich aufgrund ihrer Beschwerden ernste Sorgen um ihr Leben machen, sollten sie den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 anrufen.

 

Wen rufe ich an?

Fälle für die 112 des Rettungsdienstes (Beispiele)

 

Fälle für die 116117 für den Bereitschaftsdienst (Beispiele)
  • schwere Atemnot
  • Bewusstlosigkeit
  • starke Brustraum- oder Herzbeschwerden
  • akute Krampfanfälle
  • Verbrennungen oder Vergiftungen
  • Strom- oder Ertrinkungsunfälle
  • Unfälle mit Verdacht auf starke Verletzungen

 

  • starke Erkältung mit Fieber
  • anhaltender Brechdurchfall
  • starke Hals- oder Ohrenschmerzen
  • akute Bauchschmerzen
  • akuter Harnwegsinfekt
  • akute Rückenschmerze

 

 

 

Und was macht die Notaufnahme im Krankenhaus?

Die Notaufnahme am Krankenhaus ist in erster Linie für Notfälle vorgesehen, die nicht vom Bereitschaftsdienst versorgt werden können. Oft erfolgt hier eine Einweisung durch den Arzt des Bereitschaftsdienstes.

Doch oftmals gehen Patienten mit ihren Beschwerden direkt ins Krankenhaus, obwohl sie ebenso gut vom ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden könnten. Das führt vielerorts dazu, dass Notaufnahmen stark überlastet sind mit Patienten, die dort nicht ärztlich versorgt werden müssten.

Beispiele für Beschwerden, die immer in den Notaufnahmen der Krankenhäuser versorgt werden:

  • Lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall (Notrufnummer 112 wählen!)
  • Verletzungen wie Schnitt- und Platzwunden, Knochenbrüche oder Verbrennungen

 

Andere Notdienste

Die Ansprechpartner des

  • augenärztlichen Notdienstes,
  • des zahnärztlichen Notdienstes
  • des Apothekennotdienstes

finden Sie auf den Seiten des Patientenservices: https://www.116117.de/de/index.php

 

Und wie klappt das mit der 116117?
Melden Sie Ihre Erfahrungen dem PatientenForum
Der Anruf beim ärztlichen Bereitschaftsdienst: er klappt – aber man braucht mitunter Geduld und darf nicht die Nerven verlieren. Die Warteschleife kann sich für die betroffenen und oft ängstlichen Patientinnen und Patienten ziehen. Und dann wird man erst einmal ausgefragt und muss weiter warten, bis zum passenden Arzt verbunden wird. Dort wird natürlich nochmals abgefragt, welche Beschwerden man hat.

Es gibt Berichte über gute Leistungen im Zuge des Bereitschaftsdienstes. Es besteht nach ersten Berichten aber auch oft Bereitschaft, die Patienten doch zum Notarzt oder direkt ins Krankenhaus zu verweisen, wenn das Krankheitsbild nicht ganz klar ist.

Sie haben es auch schon so erlebt? Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen an Info@das-patientenforum.de  Wir möchten diese Erfahrungen auswerten und gegebenenfalls Verbesserungen anregen.